Der zornige und der gütige Gott

Mühevoll pflügte ich mich durch den hebräischen Text von Nahum 1. Es lohnte sich! Welch ein Bild wird da von unserem Gott gezeichnet. Seine Gerechtigkeit und seine Güte sind eng miteinander verknüpft, ja ohne die andere Seite gar nicht richtig verständlich (siehe Das doppelte Fundament christlicher Sozialethik).

Der HERR ist ein eifernder und vergeltender Gott, ja, ein Vergelter ist der HERR und zornig. Der HERR vergilt seinen Widersachern; er wird es seinen Feinden nicht vergessen. Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, vor dem niemand unschuldig ist. Er ist der HERR, dessen Weg in Wetter und Sturm ist; Wolken sind der Staub unter seinen Füßen. Er schilt das Meer und macht es trocken; alle Wasser lässt er versiegen. Baschan und Karmel verschmachten, und was auf dem Berge Libanon blüht, verwelkt. Die Berge erzittern vor ihm, und die Hügel zergehen; das Erdreich bebt vor ihm, der Erdkreis und alle, die darauf wohnen. Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm. Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen. Er schirmt sie, wenn die Flut überläuft. Er macht ein Ende mit seinen Widersachern, und seine Feinde verfolgt er mit Finsternis. Was wollt ihr ersinnen wider den HERRN? Er führt doch das Ende herbei. (Nahum 1,3-9)