Ich such’ mir eine neue Kirche (12): Sehnsucht.

Manchmal höre ich, dass Menschen eine Sehnsucht haben, wenn sie an funktionierende Gemeinde ‎denken. Eine Sehnsucht nach was? Beim Nachfragen erhalte ich die Antwort: Eine Sehnsucht nach ‎Erweckung. Damit ist auf der gemeinschaftlichen Ebene gemeint: Eine stark zunehmende Zahl an ‎Gottesdienstbesuchern sowie sichtbare Auswirkungen in der (geografischen) Umgebung der ‎Gemeinde, unterstützt durch körperliche Heilungen. Auf der individuellen Ebene bedeutet dies: ‎Sichtbare Manifestationen des Heiligen Geistes sowie klare Eindrücke für anstehende ‎Entscheidungen.‎

Dazu drei Überlegungen: ‎

  1. Ausgangspunkt einer Erweckung ist primär die Sehnsucht nach Gottes Wort. Damit verbunden ist ‎ein starkes Sündenbewusstsein, das zum Bekenntnis führt (Beispiele: Esra 9 – Nehemia 9 – Daniel ‎‎9).‎
  2. Weshalb suchen wir nach Eindrücken für unsere Entscheidungen? Wer sich vermehrt mit Gottes ‎Willen, den er in der Heiligen Schrift offenbart hat, auseinandersetzt (Beispiele: Sexuelle Reinheit, ‎‎1 Thessalonicher 4; grosszügiger Umgang mit den eigenen Gütern, 1. Timotheus 6; Bereitschaft zu ‎leiden, 1. Petrus 4 etc.), erhält einerseits Hinweise für seine Lebensführung und zusätzlich ein ‎grösseres Zutrauen in seine (uns verborgene) souveräne Führung. Ich befürchte, dass unsere Suche ‎nach Eindrücken eher Zeichen unseres Unglaubens und unserer Bequemlichkeit sind (für die ‎Herleitung dieses Arguments verweise ich auf diesen Post).‎
  3. Da wir aus Sicht von Gottes Heilsgeschichte noch nicht in der Vollendung leben, sondern jetzt-‎schon-aber-noch-nicht (siehe die kleine Blogserie „Zwischen D-Day und V-Day“), setzt Gottes ‎Widersacher in Zeiten des Aufbruchs eine andere Trumpfkarte ein: Statt der Gleichgültigkeit wirkt ‎er durch Überspanntheit (wie Jonathan Edwards aus erster Hand während der Grossen Erweckung ‎berichten konnte).‎