Der fünfte Bub (49): Erziehungsmisere Westeuropa – Beobachtungen aus dem Vorortzug

  • Kind (etwa drei Jahre alt, weinend, weil es das Gewünschte nicht bekommt)
  • Mutter: Willst du … oder … oder …? (Angebot)
  • Kind (realisiert, ich kann aufdrehen und weint lauter)
  • Mutter (streichelt den Sohn)
  • Kind (ermutigt, Stimmlage noch höher)
  • Mutter (spricht ihm beruhigend zu – wegen ihrem eigenen Harmoniegefühl, es ist öffentliche Zone)
  • Kind (schluchzt, beginnt an ihrem Leibchen zu ziehen)
  • Mutter (streichelt weiter, es ist ihr peinlich)
  • Kind geht zum Vater (der verfällt der gleichen Masche wie die Mutter; spricht anscheinend beruhigend auf ihn ein)
  • Kind (nochmals bestätigt; der Vater hätte mit einer ruhigen, bestimmten Anweisung Schluss machen und ihn an der Hand nehmen können; eine weitere Eskalationsstufe wäre das Aussteigen und Gehen gewesen; das ist gerade der Nutzen der sogenannten Triangularität, dem Pendeln des Kindes zwischen Vater und Mutter)
  • Kind ergibt sich in die Situation (weil die Eltern kein Getränk dabei haben, nicht aber weil es sich der Anordnung der Eltern fügt; dieses Muster, tausendfach wiederholt, erzieht in der Tendenz kleine Narzissen; das Kind liebt vor allem sich selber, weil es alle Handlungen auf sich selber beziehen lernt)